Mittwoch, 16. März 2011

Ich möchte ein Reporter sein

- oder ein Wissenschafter, ja, ein Mann bitte. Ich möchte nicht betroffen sein, ich möchte analysieren. Ich möchte nicht denken: Ihr Spielverderber, ihr elenden, ich hätte euch seit dreißig Jahren sagen können, dass eure Atomkraftwerke eines Tages ein Problem werden.
Im Radio höre ich, dass die Menschen in Japan nicht sich selbst in den Vordergrund stellen, sondern etwas größeres, ein Wir. In Italien sei das natürlich nicht so. Nein, aber trotzdem bringt mir der Verkäufer in der Macelleria, in der ich immer frage, ob es Eier vom Haushuhn gibt, vier Eier zum Auto und sagt, ich soll das nächste Mal zahlen. Der Postbeamte lässt mich 10 Cent weniger zahlen, weil er nicht rausgeben kann und dem Mann, der mir das Katzenfutter verkauft, soll ich die drei Euro ein anderes Mal bringen. Meine Nachbarinnen decken mich mit Salat und Brokkoli ein. Ich glaube nicht, dass all diese Menschen über mich und meine Familie trampeln würden, wenn wir in Not wären.
Und vielleicht kratzen wir hier auch noch die Kurve und sagen dem Herrn Berlusconi, dass er sich seine geplanten Atomkraftwerke behalten kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen