Mittwoch, 23. Dezember 2009

Rosen und Pyjamas

Als ich noch regelmäßig zu unserem neuen Haus fuhr (als es noch ein Klo gab und keine Maurer meine Arbeit störten), versuchte ich das Leben aller Nachbarn zu beobachten und Schlüsse für mich daraus zu ziehen. Von der Strada statale biege ich auf unsere Hügelstraße ab, nach der Hügelstraße, die durch verschiedene Ortsteile führt, biege ich auf die Straße unseres Ortsteils ab und von dieser Straße in eine noch kleinere Straße, die zu unserem Haus führt. Obwohl man denkt, man sei nun in the middle of nowhere, begegnen einem hier durchaus Autos, die alle schon wissen, an welcher Stelle man wohin zurückschieben muss, damit das andere Auto vorbei kommt, dessen Fahrer dann ernsthaft dankbar hupt.Manchmal begegnet einem auch der uralte Traktor unseres uralten Nachbarn, der fidel rauchend mit seiner gar nicht uralten Frau von seinem Tagwerk nach Hause fährt. Besonders das Haus beim Einbiegen auf diese letzte Straße regt an. Dort scheint eine Frau alleine zu leben und ich beobachte, was sie macht, ohne sie je zu sehen. Am Ende des Sommers trocknen die Feigen auf Gittern vor den Fenstern, da sind noch ein paar Tomaten an den Sträuchern, deren Blätter schon vertrocknet sind und dann sehe ich die Paprikaschoten, die wiederum ein paar Wochen später zum Trocknen aufgehängt sind. Dann wird umgegraben, die Rosen fallen mir auf, die in all ihrer roten sonnigen Pracht doch nicht von den weißen Pyjamas ablenken können, die von der Wäschenleine baumeln. Danach sind Brokkoli und Kohl dran und trotzige Lattuga.
Sicher ist es gut, die Leute nicht zu kennen und sich Illusionen machen zu können über alles und alle und gleichzeitig ist das wenige, das ich weiß, besser als jede Vorstellung. Eine drahtige Nachbarin ist das Idol von MM, weil sie mit einem Traktor im Rückwärtsgang eine enge Straße hochfährt, während hinten ihre Mutter mit dem schwarzen Kopftuch erfreut die Beine baumeln läßt. Der 13-jährige Sohn unseres Nachbarn ist zwar in der dritten Klasse Mittelschule sitzen geblieben, dafür ist er italienischer Meister im Organetto-Spiel, einer Art kleiner Ziehharmonika, mit der man auch den Sohn unseres Obermaurers auf you tube besichtigen kann. Der schöne Mann im Audi, den ich jeden Morgen neben seiner noch schöneren Tochter den Hügel runterfahren sehe, ist der Sekretär der lokalen Gewerkschaft. Worüber ich jetzt nicht nachdenken will. Ein anderer relativ gut aussehender Mann ist der Chefkoch eines Nobelhotels in der Gegend. Zum Glück gibt es auch die weniger schönen, die täglich ihre Ziege ausführen, den zahnlosen Vater der Jungs, die im Sommer ein wenig geholfen haben, unseren Garten von Unrat zu befreien, unsere augenscheinlich normalen Nachbarn, die den Schulbus fahren und reiche Haushalte pflegen (wer weiß, was die noch für verborgene Talente haben), die Damentruppe über uns, die vormittags den kleinen Sohn/Enkel/Neffen anschreit sowie die Mutter unserer Vorbesitzerin, die immer seltener vorbeikommt,wahrscheinlich kann sie unseren Zerstörungswahnsinn nicht mitansehen.
Mehr als zehn Jahre haben wir auf einem anderen Hügel gelebt und haben nur wenige Menschen kennen gelernt. Auf unserem neuen Hügel leben wir noch gar nicht und kennen schon so viele Menschen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben denke, ich muss allen Weihnachtskeks bringen. Der Sohn des Obermaurers fragt, ob wir wohl am 25. Dezember dort seien, von wegen Weihnachtswünschen. Ich bin sehr überrascht, habe ich ihn doch bisher für einen Androiden gehalten.
Aber wahrscheinlich träumen Androiden nicht nur von elektrischen Schafen sondern auch von a very merry christmas (and what have you done?).

Freitag, 18. Dezember 2009

I wish I was a carpenter

Im Moment geht es um die Treppe. Ich liebe Treppen. Da ich immer in der Stadt gelebt habe, habe ich nie eine Treppe im Haus gehabt. Jetzt haben wir eine Holztreppe von einem Appartement zum anderen, aber wie mein kleiner Sohn richtig durchschaut hat, gilt das nicht so recht: "In unserem neuen Haus werden wir eine richtige Treppe haben."
Seit heute weiß ich, dass Treppen auf das selbe Niveau gebracht werden, sonst stolpert man. Diese Arbeit kostet ziemlich viel Geld. Wieso ist diese Treppe nicht von vornherein auf dem selben Niveau? Wieso gibt es keine Frauen als Maurerinnen? Ich werde eines Tages leichtfüßig über diese 36 Stufen springen, von denen jede für 30 Euro auf das selbe Niveau gebracht wurde, ich werde auf dem verharren, was auf italienisch pianerottolo heißt, der deutschen Name fällt mir nicht mehr ein, der kostet wahrscheinlich 100 Euro mit seinem Zementniveau. Ich werde leichtfüßig mit Gepäck auf und ab hüpfen und nicht mehr daran denken, dass ich jetzt nicht weiß, wie wir all diese Details bezahlen sollen.
In ein paar Monaten wird sich der Obermaurer einer Herzoperation unterziehen. Im April oder im Mai. Wird er uns dann unser Haus zurückgegeben haben? Er selbst wird nicht auf den Stufen sitzen und sie geduldig auf das gleiche Niveau bringen, obwohl ihm diese Arbeit entsprechen würde. Er macht nur die wichtigen Arbeiten. Er hat die Schiebetüren für die Bäder eingesetzt und ich glaube er konnte es kaum erwarten, das zu tun.
Kann man leidenschaftlich und nicht herzkrank sein?
Im Badezimmer mit den unsäglichen türkisgrünen Stücken steht nur noch das Klo. Dieses letzte Versatzstück meiner Anwesenheit wird nächste Woche wohl auch weggerissen, um Platz für das Neue zu machen. In der Übergangszeit ist kein Platz für mich, was mich sehr quält. Aber ich habe ohnehin schon beschlossen, diese Übergangszeit mit den Kindern an einem anderen Ort zu verbringen. Ich befürchte nur, dass nach meinem Exil noch lange kein anderes Klo vorhanden sein wird.

Die Kinder sagen, wir werden das schönste Haus der Welt haben. Ich frage MM, was wir tun werden, wenn das Haus fertig ist. Im Scherz sagt er, dann hauen wir ab, denn dann müssten wir alle bezahlen. Das ist aber keine gültige Antwort. Ich denke an die Housewarming Party, zu der dann alle Arbeiter in Zivilkleidung und alle Nachbarn kommen und alle haben ein Glas Sekt in der Hand. Geht das in Süditalien? Zerkratzen sie dann den Holzboden? Ich stelle mir verschwitzte Kinder vor, die über die Treppe stürmen, die zum Glück auf gleichem Niveau ist, so dass ihr Gehirn gleichmäßig funktioniert und sie nicht stürzen. Ich stelle mir vor, dass ich mit den Maurern zum Abschied plaudere und bei dieser Vorstellung drücke ich auf ff, denn so wird das nicht sein, ich werde mit ihren Frauen plaudern und ich werde mein türkisgrünes, völlig ungeputztes Klo vermissen und die Tage, in denen wir über den Schutt stiegen und die Tage, in denen meine Kinder sagten: Mama, in diesem Haus erlaubst du uns alles! Die Tage, an denen die Nachbarn uns Brot und Frittata, Wein und Gemüse brachten. Die Tage, an denen wir draußen grillten, weil es kein drinnen mehr gab und wir so taten, als würde der Sommer nie zu Ende gehen. Die Tage, an denen sich immer ein Blick zum Dach lohnte, wer weiß, wer oben stand.
Ich glaube, wir werden sehr einsam sein, wenn das Haus fertig ist und die Housewarming Party vorüber.
Aber dann werden wir Wäsche waschen und unsere Herzen operieren und endlich alle Krimis lesen. Und wenn wir Glück haben, ist es Frühling und wir bauen wieder Tomaten an. Venite pomodori, piccoli tesori. Und dann gehen wir arbeiten und verdienen Geld, damit die Maurer wieder kommen können, denn das rosa Zimmer wird immer noch rosa und ohne neuen Boden sein und aus dem Schweinestall kann man dann ein Büro machen und das Dach wird begrünt werden. Und vom Dach werden unsere Fahnen wehen, die italienische, die österreichische, die brasilianische und die vom Regenbogen. Oder zumindest wird sich ein Windrad drehen. In Herzform. Geht das?

Io che cammino

Den gehenden Mann haben wir einige Male gesehen. Ein paar Mal früh morgens in Warteposition, auf dem Boden hockend, rauchend, ein anderes Mal gehend, aber einen völlig zerstörten Eindruck machend. Trinkt er oder macht er was anderes, nachts in seinem Zelt, das ich ihm angedichtet habe? Dann geht er wieder, die Finger unter die Rucksackgurten eingeklemmt, den Blick vor sich hingerichtet und ich bin beruhigt.

Schlechtwetter. Eben war noch ein Sonnenstrahl von Sizilien her zu sehen und plötzlich hängt vor dem Fenster ein dichter Vorhang. Ich schreibe im rosa Zimmer, einem von zwei Zimmern, die maurerfreie Zone sind. Sechs Männer hämmern, betreiben eine Mischmaschine, bohren, setzen Ziegel aufeinander und ich weiß nicht, was sonst noch alles, ich will mein Zimmer nicht verlassen. Das Innere des Hauses nimmt Formen an, zwei Badezimmer entstanden durch das Aufziehen von Wänden, und warten auf das Eintreffen des Installateurs. MM wartet auf das Eintreffen des Kostenvoranschlags des Elektrikers, nachdem der ursprüngliche Elektriker mit einer Kostenforderung ohne Kostenvoranschlag brillierte.

Es gibt Tage, da möchte ich auf dem Schutt tanzen vor Freude, an anderen will ich gar nichts, außer dass es Abend wird und ich meinen Krimi lesen kann. Während MM dieses Projekt betreut und mir allabendlich seine Ideen und Bedenken mitteilt, sollte ich eigentlich nicht hier sein, sondern unser altes Haus für den Umzug bereit machen. Dazu kann ich mich aber irgendwie nicht aufschwingen und wie eine Droge zieht mich unsere Baustelle an und ich bin erst froh, wenn ich den Hügel hochfahre, vorbei an der mittlerweile riesigen Steinmauer, der Konkurrenzbaustelle, und vor unserem Rohbau zu stehen komme, der eines Tages verputzt sein wird und dann wird alles vorbei sein.

Es ist kalt. Es ist nicht der richtige Moment zu schreiben. Das einzig Schlimme aber ist, dass es kein Wasser gibt. Es gibt noch ein Bad, das unser Obermaurer diskreter Weise mir zu Ehren noch nicht zertrümmert hat, aber ich muss mit einem kleinen Kübel Wasser nachleeren, im Moment Regenwasser, dem einzigen, das noch vorhanden ist. Wenn ich mit dem kleinen Kübel hantiere, einem Sandspielzeug meines kleinen Sohns, habe ich das Gefühl, all diese Männer hätten mir beim Pinkeln zugeschaut.

Das Verhältnis zu unserem Obermaurer ist nicht mehr so harmonisch wie noch vor einer Woche, was daran liegt, dass zusätzlich entstandene Kosten auf kleinen aus einem Block gerissenen Zettelchen zusammengerechnet und präsentiert wurden. Zwischen Hämmern und Bohren höre ich nun die Stimmen des Obermaurers, des Architekten, der zur Klärung herbeigezogen wurde. Ich wüsste gerne, an welchem Punkt sie sind, aber ich weiß, dass ich ihre Kommunikation ungeheuer hemme. Und ich muss mich auch aus manchem raushalten, weil ich mich verändern muss. Ob das in meinem Alter geht, ob das überhaupt geht. Ich darf mich nicht mehr aufregen sagt MM. Ein Bekannter hat einen Herzinfarkt oder so was ähnliches erlitten, und weil er an einem hohen Cholesterinspiegel leidet und Diabetes hat, haben ihm die Ärzte geraten, sich unter keinen Umständen aufzuregen. Wie er das machen soll, haben sie ihm sicher nicht gesagt.Da ich auch einen zu hohen Cholesterinspiegel habe, darf ich mich also nicht mehr aufregen verordnet mein Mann. Da ich ohnehin nie fern sehe, dürfte ich eigentlich auch keine Nachrichten mehr hören, denn meine Wut beginnt um sechs Uhr morgens, wenn ich höre, dass der italienische Premierminister sagt, die Liebe wird über denn Hass siegen.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Weihnachten naht

Heute war meine Aufgabe, Weihnachtsgeschenke einzukaufen, also Spielzeug für die Kinder. Ich war fest entschlossen, zwei Kinder waren auf Schulausflug, um Krippen zu bewundern, das dritte in der Schule, ich hatte also eigentlich Unmengen Zeit, die verflossen zwischen Barbiepuppen, kleinen Figuren, von denen ich gerade mal den Namen kenne, aber keine Ahnung habe, was sie bedeuten, zwischen Zeug Zeug Zeug, mit dem Kinder nicht spielen können, sondern nur einen Moment lang auflachen. Ich aber brauche Spielzeug, ich will ruhige Weihnachtferien, ich will, dass meine Kinder studenlang unansprechbar, weil im Spiel versunken sind. Diese Spielzeuge habe ich nicht gefunden. Ich habe eine sehr teure Barbiepuppe gekauft, an die eine kleine Küche mit zahlreichen Tassen und Tellern gebunden ist (eine richtige Puppenküche oder ein Puppenhaus habe ich nämlich nicht gefunden, abgesehen von mannshohen Aufbauten oder jeder Menge Putzzeug - ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Kind mit Miniaturausführungen putzen wollte, ich wollte auch nicht selbst in einer Plastikküche kochen, ich wollte, dass das meine Puppen taten!). Ich habe nicht das richtige fersnteuerbare Auto gefunden, da ich begonnen habe, Fernbedienungen genauer anzuschauen und mich zu fragen, ob ich will, dass ein Auto für 15 Euro einen Tag lang lebt, oder eines für 35 drei. Ich habe keine fersnteuerbaren Flugzeuge gekauft, weil ich mir vorgestellt habe, wie sie in den Dornen unterhalb unseres Hauses verschwinden, ich habe kein Skateboard gekauft, weil ich nicht den richtigen Skateboardplatz weiß, ebenso keine Roller, weil ich weiß, dass es auf einem Hügel nicht von dauerhafter Freude sein wird, auf einem Roller zu fahren. Was bleibt ist Lego (hab ich für die Befana gekauft), Zeichenmaterialien und Bücher. Aber es fehlt der Kern, das Wow, danke Babbo Natale. Babbo Natale sollte im übrigen Freude haben, die Barbiepuppe Corinne der drei Musketiere zu kaufen, aber Babbo Natale hat sichvöllig unemanzipiert gegen ein Schwert und für die Küche entschieden. Er hätte auch für Barbie als Karrierefrau, als Fernsehköchin, optiern können, aber da das Kind kein Fernsehen sieht, versteht es diese Feinheiten nicht.
Auf der Suche nach diesem Kern bin ich schließlich dehydriert, muss dringend aufs Klo und habe nicht mal die Geduld in einem Self-Service Restaurant ein Stück Pizza zu kaufen.
Durst ist das einzige, was MM zu stillen vermag, den ich nach dieser Schwerarbeit treffe, aber zum Glück ist noch ein kleiner Zeitpolster vorhanden und wir fahren unseren Hügel hoch, damit ich auf UNSER Klo gehen kann, dem ohne Fließwasser, dem mit den vielen Fußspuren am Boden, dem lang ungeputzten, aber dem unseren. Auf dem Weg hoch treffen wir die Maurer bei der anderen Baustelle in ihre Steinmauer vertieft. Ich glaube, es handelt sich um einen zenbuddhistischen Zaubertrick, Mandalas ausmalen ist was für Leute, die keine Steinmauern bauen dürfen. Unser Maurer begrüßt uns mit seinem umwerfend ergreifenden Lächeln und auf die Aussage von MM, dass der Installateur erst ab dem 20. Dezember Zeit hat, sagt er, da muss man doch Panettone essen und keine Wasserleitungen verlegen. Da wünsche ich mir, ich wäre ein Maurer in Süditalien und am 20. Dezember gehe ich heim und meine Frau stellt mir einen Panettone hin. Den hat sie ganz alleine im überfüllten Supermarkt eingekauft, während ich meine Hände über Steine gleiten lasse. Am 24. oder 25. bekommen meine Kinder tolle Geschenke, die meine Frau unter Einwirkung nervenzerfetzender Weihnachtsmusik eingekauft hat. Stunden um Stunden gibt sie das Geld meiner Kunden aus und ich setze einen Ziegel auf den anderen.
Schluss, ich will eigentlich kein Panettonedrama schreiben, ich will nicht mal einen essen, ich werde auch meinen Einkaufsoverkill verarbeiten, der nur daher kommt, dass ich nicht gewohnt bin, in Geschäften zu stöbern, dass ich alles ungeordnet und unüberischtlich finde. Eigentlich ist das Erfreuliche an diesem Tag, dass ich mich zu Hause fühle auf diesem Hügel mit seinen Steinmauern und den Menschen, die sie machen, ich tripple über die Bretter, die sich die Maurer hingelegt haben, ich schaue aufs Meer bis in den Süden, wo meine Buben auf einem Hauptplatz ein Eis verzehren, bevor sie die letzte Krippe des Tages besichtigen und eigentlich ist es doch so, dass Weihnachten nur einmal im Jahr ist, aber Steinmauern kann man immer bauen.

Im Maurerparadies

Unser Haus hat seinen Maurer gefunden. Als er kam, um seinen Lokalaugenschein abzuhalten, schaute ich aus dem Fenster im rosa Zimmer, weil ich eine Stimme hörte, und sah zwei Männer unten stehen. Ich dachte: Die Zeugen Jehovas kommen sogar bis hierher. Ich kann mir bis heute dieses Assoziation nicht richtig erklären, es muss etwas mit der Stimme zu tun haben, mit dem Insistierenden, dem Milden, dem unsäglich Geduldigen. Er sieht mich und erklärt, dass ihn der Architekt geschickt hat. Geduld habe ich ja wenig, vor allem in den Tagen vor der Fertigstellung meiner Arbeit und ich sage gereizt, mein Mann sei im Garten. Ja, sagt er, das Kind sei ihn schon holen gegangen. Das Kind. Die Art, wie er diese Worte ausspricht, lassen mich zwar immer noch an die Zeugen Jehovas denken, aber irgendwie ist es rührend. Als ich mich dann doch von meiner Arbeit wegreiße, um ihm entgegen zu gehen, sagt er, er könne das Haus auch alleine besichtigen, aber es sei gut, wenn wir hier seien, so könnten wir ihm helfen. Damals, vor fünf oder sechs Wochen, war ich leicht irritiert über dieses Wortwahl, aber heute, etwa vier Wochen, nachdem seine Firma angefangen hat, unser Haus zu verändern, weiß ich, dass unser Haus eigentlich seines ist, bis er sich entschließen wird, es uns wieder zu geben. Das ist gut für unser Haus und allen Menschen, die ein Haus bauen oder renovieren ist ein Maurer wie unserer zu wünschen.
Bei diesem Lokalaugenschein ist mir auch der Bezug zu dem anderen Mann aufgefallen, viel jünger, sein Sohn, wie sich später herausstellte, den er auf seine insistierende Art einband - da gibt es doch dieses Material E 768 nicht wahr Giovanni?.
Sein Kostenvoranschlag war höher als der seines Konkurrenten, aber der Architekt und ich taten alles, jeder auf seine Art, um ihn zu engagieren, denn es war uns beiden wohl klar, dass er eine kongeniale Verbindung im Wahnsinn mit meinem Mann eingehen würde.
Ich habe dabei aber nicht gedacht, was für eine umwerfende Wirkung dieses Engagement für mich haben würde: wenn ich ihn sehe, geht die Sonne auf. Ich habe noch nie in meinem Leben jemanden mit derartiger Liebe arbeiten sehen.
Die Arbeit an unserem Haus ist anspruchsvoll, schwierig und birgt jede Menge unerfreulicher Überraschungen. Rund ums Haus wurde aufgegraben und die Wände wurden isoliert, seit Wochen sind wir ohne Wasser, wir stolpern über Schutt, Schutt, Schutt, wo einst der pittoreske kleine Garten war, steht nur noch der Zitronenbaum trotzig, der einzige, auf den ich bestanden habe, ohne den der kleine Bagger viel leichter hätte arbeiten können, wie mir mehrfach versichert wurde. Und dennoch ist in all dieser Zerstörung etwas Erfreuliches. Das was früher war, was mir so gefallen hat, fehlt mir zu meiner Überraschung nicht, alles was unser Maurer mit seinen Mitarbeitern macht, gefällt mir, vom Verputz bis zu den Wänden, die aufgezogen werden. Alles passt. Ich bin überwältigt. Ich hätte nie gedacht, dass Maurer so insirierende Menschen sind.
Die geheime Passion unseres Maurers sind, glaube ich, Steinwände. Deshalb passt er auch zu meinem Mann, denn dass jemand verputzte Mauern für Geld freilegen lässt, das muss man erst mal verstehen. Aber ihm, dem Maurer, geht es um Außenmauern. Letztens habe ich gesehen, wie er auf einer anderen Baustelle an einer Steinmauer arbeitete, mit absoluter Hingabe. Ein Stein wurde auf einen anderen gesetzt, als wäre er aus Glas, der ein Baby, das man vorsichtig wiclen muss. Ich starre auf seine Hände, wenn ich ihn sehe, und ich möchte ihm egentlich nur die hand geben, das kann eigentlich nicht so schwierig sein und doch ergibt es sich nie, weil er immer schon was anderes in der hand hat, wenn wir uns begegnen. Heute war die Steinmauer fertig und ich habe erfahren, dass er bei uns um die Erlaubnis gebeten hat, den Kostenvoranschlag für eine Steinmauer zu unterbreiten, anstlles eines mit Steinen gefüllte mGitter, das wir zur Absicherung einer Wegs verwenden wollten. Ich gebe zu, dass ich keine Wege für Autos machen will, dass mich Parkplätze nicht interessieren und auch nicht, wo die Nachbarn ihren Wagen wenden sollen, um nicht vor unsere Garage zu fahren. Ich denke, von mir aus sollen sie vor meine Garage fahren, allein die Tatsache eine Garage zu besitzen, finde ich sehr verwirrend. Zu meinem Glück besitze nicht ich sie, sondern die Bank, die uns einen Kredit gegeben hat, aber das weiß ja niemand.
Ich denke daran, was ich zu Mittag und zu Abend koche, um meinen Kindern zu helfen, größer zu werden als ich, und mein Mann denkt an die Zukunft, in der keine Autos vor unserer Garage wenden, in der wir aus großen Glasfronten aufs Meer schauen und in der wir drei Badezimmer haben, was sicher zwei zu wenig sein werden.
In diesen Tagen des Schutts und des Hämmerns und der Pressluftbohrer fällt alles leicht. Weitgehend allein ernte ich 230 kg Oliven mit dem enttäuschenden Resultat von 28 Litern Olivenöl. Was zählt ist, geerntet zu haben. Jeden Tag aufs Neue auf alle erdenklichen Arten ganz allein die Oliven ins Netz befördert zu haben. Auch die Tomaten, die wir erst im August gepflanzt haben, werden jetzt rot, während alle anderen Nachbarn bereits umgegraben und Saubohnen gepflanzt haben. Venite pomodori, piccoli tesori.
Ich selbst möchte durch den Süden ziehen und Oliven ernten, meinen Kindern wünsche ich, Maurer zu werden, meinem Maurer wünsche ich, dass er nie den Kern seiner Lust verliert.
Únd wenn ich von diesen Gedanken beseelt unseren Hügel hinunter fahre und Autos begegne, deren Fahrer mich alle grüßen obwohl ich nicht weiß, wer sie sind, dann freue ich mich besonders über einen Beinahe-Zusammenprall mit einem kleinen Lastwagen mit freundlichen Jungs darin, die stoisch zurückschieben. Und zwar deshalb, weil es hier Jungs gibt, die arbeiten können. Die sich mit dem eigenen Geld kleine Motorräder kaufen und keine Mercedes haben, von denen sie nicht wissen, wie sie bezahlt wurden.

Sonntag, 1. November 2009

L'uomo che cammina

Seit dem Sommer fahren wir täglich zu unserem neuen Haus. Täglich sehen wir einen Mann an der Staatsstraße gehen. Der Mann passt nicht an die Staatsstraße, er passt nicht nach Kalabrien, er ist blond und er geht auf der richtigen Straßenseite. Manchmal sieht man ein wackliges Männchen am Straßenrand, manchmal einen Wallfahrer gehen, aber nie einen Mann, der systematisch, täglich zur mehr oder weniger gleichen Zeit geht. Es ist zu unserer Gewohnheit geworden, nach ihm Ausschau zu halten, ihn in dem Moment des Vorbeifahrens zu analysieren und dann lang darüber zu philosophieren, warum er da geht.
Er trägt einen Rucksack auf den Schultern und hat etwas leichtVerkommenes, aber er ist nicht genug verkommen, um ihn als Strotter abzutun. Er geht auch jeden Tag den gleichen Weg und durchquert nicht Europa. Manchmal wird er auch auf der anderen Seite gesehen, auf dem Rückweg.
Die Kinder winken ihm zu, aber er schaut nie auf uns, er schaut nie auf die Autos. Er ist immer ganz bei sich, die Finger unter die Rucksackgurten geklemmt.

Der Sommer ist vorbei. Er war lang und schwierig.

Es ist Herbst und wir fahren immer noch. Ich bringe ein Kind in die Schule, das ist nicht seine Uhrzeit. Wir haben ihn immer am späteren Vormittag gesehen, in Richtung Wallfahrtskirche gehen. Aber geht er wirklich zu dieser Kirche? Hat er ein Gelübde abgelegt, wird jemand gesund, weil er sein Leben auf der Staatsstraße riskiert? Wird ihn seine Geliebte erhören, wenn er lang genug auf und ab gegangen ist?

Schon zwei Mal habe ich abends gemeint, sein Gesicht in einem Hollywoodfilm zu sehen.
Und dann habe ich ihn wirklich wieder gesehen, eine kleine Abzweigung vom normalen Nachhauseweg von der Schule zu einem Supermarkt in der Nähe der Wallfahrtskirche nehmend.
Da geht er, schon von weitem sichtbar, juchhu! Neues Outfit, neuer Ausdruck, er kaut! Er isst!
Er geht. Das Kauen verleiht ihm einen zufriedenen Ausdruck.

In den nächsten Tagen erfüllt mich rund um die Abzweigung zum Supermarkt immer Zufriedenheit. In meiner Phantasie wohnt er auf einem Campingplatz, etwa 10 km vom Wallfahrtsort entfernt. In meiner Phantasie betrachtet er täglich die Wetterlage und begibt sich auf den Weg. Wenn ich ihm begegne, ist er auf dem Nachhauseweg. Jetzt sind die Tage kürzer, er muss seinen Tagesablauf anders anlegen.

Vor zwei Tagen hatte ich wieder einen Grund und vor allem genug Zeit, die Abzweigung zum Supermarkt zu nehmen und da war er, in einem blau-weiß gestreiften Hemd, den Blick auf den Boden geheftet und er tat etwas, was ich noch nie gesehen habe, in keinem Land der Welt. Er näherte sich einer am Sraßenrand stehenden Mülltonne, hob einen kleinen Müllsack auf, der am Boden lag und warf ihn in die Tonne. Er blickte kurz in die Tonne und ging wieder weiter. Den Blick geradeaus, nie auf die Autos schauend, immer bei sich. Er ist dünner geworden, stelle ich fest und das Kind und ich beschließen, ihm das nächste Mal ein Brötchen zu geben. Aber ich beschließe immer etwas, nachdem ich ihn gesehen habe und glaube nicht, dass ich ihn je ansprechen werde.

Ich glaube nicht, dass ich je das Gefühl haben werde, nicht banal zu sein, angesichts des Mannes, der geht. Ein Mann geht täglich vielleicht 25 Kilometer, vielleicht mehr. Er geht während des Tages, er trägt einen Rucksack. Er geht täglich dieselben 25 Kilometer. Wovon lebt er, was tut er? Niemand geht hier zu Fuß, auch wenn es kein besonders gutes öffentliches Verkehrsnetz gibt. Er will auch nicht mitgenommen werden, denn er geht immer gegen die Autos (links gehen, Gefahr sehen!).

Seit ich ihn den Müll aufheben sehen habe, denke ich, er schreibt ein Buch. Er macht einen Selbstversuch.

Meine welterfahrenen Freunde frage ich, wie sie sich den Mann, der geht, erklären, aber sie lachen nur und fragen, ob ich sicher bin, dass auch andere den Mann gehen sehen.

Mich erfüllt er auf jeden Fall mit tiefster, insgeheimster und brodelndster Freude.
Auch wenn ich ihn nicht sehe. Während dieser langen Autofahrten, bei denen das Kind einschläft oder seinen eigenen Gedanken nachhängt, schreibe ich innerlich Gedichte, die alle mit den Worten enden: Und das Herz schlug ihnen zum Hals, ach.
Und ich überlege mir, mit welchen Worten ich den Mann, der geht, ansprechen kann, denn im Grunde genommen geht er mich überhaupt nichts an und ich habe Angst, alles zu verpatzen.

Dienstag, 1. September 2009

Italia chiusa

Wenn mein Mann nicht eine Arbeit in Italien hätte und ich nicht ein Haus gekauft hätte, wäre in diesen Wochen der richtige Moment gewesen, Italien zu verlassen und nie mehr wiederzukehren. Aufgrund extremer Hitze kollektiver Hirnaustritt. Beim Fliegen kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Koffer an, das Telefon und Internet, das wir auf unsere neue Behausung ummelden wollen funktioniert einen Monat nicht (weil wir es ja umgemeldet haben - aber dort wo es neu installiert werden soll, erscheint bei drei Verabredungen kein Techniker und die Telecom hat haarsträubende Rechtfertigungen dafür), die Stromspannung ist niedrig weil so viele Sommergäste elektrische Geräte benutzen, dafür ist die Verschmutzung des Meers hoch, weil so viele Sommergäste scheißen und die Senkgruben ins Meer gelassen werden, oder die Kläranlagen ihren Inhalt nicht ganz geklärt ins Meer fließen lassen. Besonders eklatant ist es an Tagen, an denen das Meer aufgewühlt ist, vielleicht weil dann eh keiner ins Wasser will - außer meinen Kindern, die Wellen super finden. Mein Mann und ich schreien uns an, weil ich für den 12jährigen Sohn ein Vollpreiszugticket für die Eisenbahn kaufe, ich sage, ich halte mich eben an die Regeln, er sagt, es gäbe keine Regeln, sondern nur Diebstahl und den würde ich merken, sobald ich in den Zug steige. Ich versuche wacker zu sein und sage fidel zu den Kindern, dass es im Klo nur deshalb so stinke, weil es eben kein Wasser im Zug gäbe. Italien ist wegen Ferien geschlossen und alle freuen sich auf den September, wenn wieder so was wie ein normales Leben beginnt, nur mit den ganz normalen Schwierigkeiten, die wir schon kennen. Vielleicht allerdings sperren nach 13 Wochen Ferien die Schulen wegen der Schweingrippe nicht auf und wir behalten unsere Kinder die Heimweh nach der Schule haben, weiter zu Hause, wir wissen zwar nicht mehr wann wir arbeiten sollen, aber con l'aiuto di Dio werden wir auch das hinkriegen.

Sonntag, 2. August 2009

Im Paradies der Susinen

Am 16. Juli kaufen wir dieses Haus, unser Haus mit 5000 qm Grund, mit immer noch nicht genau gezählten, aber oft angestarrten Olivenbäumen, Feigenbäumen, Pfirsich- und Birnbäumen, mit Zitronen-, Mandarinen-und Orangenbäumen und mit meinem einzigen, unglaublichen Susinenbaum. Susinen sind runde violette Zwtschken mit einem kleinen Kern wie bei einer Kirsche. Zuerst stehe ich unter dem Baum und pflücke zaghaft die kleinen Kugeln, dann hebe ich meinen kleinen Sohn in die Baumkrone, am nächsten Tag lehne ich zwei Leitern strategisch günstig an den Baum und schließlich klettere ich selbst hoch, als wäre ich wieder 8 Jahre alt und empfinde die selben Gefühle von absoluter Priorität: Erreichen der Frucht. Nur ein wenig Strecken noch. Wer immer rief und ruft, seine Stimme geht unter in der flirrenden Distanz zwischen dem eifrigen Mittelfinger und der eigenwilligen Frucht. Damals noch mit dem katzenhaften Kinderkörper, heute mit zu bekämpfenden Gedanken an Halskrausen und Rollstühle - und alles wegen einer Zwetschke. Das Kind zählt sie einzeln, ich stelle sie auf die Waage und preise und lobe, backe einen säuerlichen Strudel mit der Frucht meiner meditativen Tätigkeit und ein halbes Glas Marmelade "a tempo perso", in der verlorenen Zeit, die eigentlich gewonnene Zeit heißen müßte - "a tempo vinto".

Nach der anfänglichen Euphorie über das Zustandekommen des Kaufs, den betäubenden Lesungen des Notars, der schließlich doch ermüdenden Heiterkeit der Vorbesitzerin und den verwirrenden, zahlreichen Besuchen von ihren Verwandten und (unseren neuen) Nachbarn stellt sich Ernüchterung und Zweifel ein. Eigentlich ist das Land ziemlich wenig bearbeitet. Eigentlich wissen wir nicht, wo mit den Renovierungsarbeiten beginnen sollen. Und mit welchem Geld. Eigentlich gibt es einen unangenehmen Geruch im Haus. Eigentlich bin ich müde und mein bestehender Haushalt funktioniert doch. Aber es gibt keine Alternative. Da drüben sind die Hügel, da unten ist das Meer, da vorne steht der Zitronenbaum. Die Kinder werden vormittags in die Ferienkolonie geschickt, das Ausufernde der Freude und Unsicherheit, die ihr durch das Haus Flitzen steuert, gewährt keinen Platz für die Kontemplation, die wir uns drei Tage lang gönnen.
Die Nachbarn bringen Tomaten, Auberginen, Gurken, Paprikaschoten, Zwiebeln und Frittata. Selbstgebackenes Brot, Pizza und selbstgekelterten Wein. Nicht nur einmal, sondern immer.

Samstag, 18. Juli 2009

Als wir unser Auto abstellen, höre ich weibliche Stimmen aus dem Haus kommen, die Fenster stehen offen, es klingt, als ob die Frauen singen würden . Die Palme steht noch und am Zitronenbaum hängen dicke leuchtend gelbe Zitronen. Ich bin beruhigt. Auf den Feigenbäumen strecken sich pralle kleine Feigen der Sonne entgegen. Meine albtraumhafte Vorstellung, unser in meiner Erinnerung in der Oase gelegenes Haus hätte sich einen Tag nach Vertragsabschluss in eine Bruchbude in der Staubwüste verwandelt, hat sich nicht bewahrheitet. Die Frauen räumen den Geschirrkasten der Vorbesitzerin aus, wir bekommen Kaffee und das Versprechen den langen langen Tisch stehen zu lassen. "Quante tavolate abbiamo fatto qui!" sagt die Vorbesitzerin mit ihrem zuversichtlichen, wissenden Lächeln. Ich denke gar nicht an Essenseinladungen, sondern dass die Kinder hier ihre Aufgabenhefte liegen lassen können und wir trotzdem genug Platz zum Essen haben werden. Sechs Stühle will sie sich mitnehmen und ich zähle schnell alle Stühle, es sind mehr als zehn. Plötzlich bin ich ganz begierig, die Dinge festzuhalten, als könnten wir damit das Glück festhalten, das hier (vielleicht) einmal gewohnt hat.
Schnell zehn Minuten allein sein, ein Blick aus dem Fenster des Schlafzimmers der Schwester, wie gerne säße ich schon hier und schaute auf die grün bewaldeten Hügel mit einem Stift in der Hand. Hoffentlich nimmt sie nicht die schöne alte Kredenz der Schwester mit. Im Rohbau erzählt MM von einem begehbaren Schrank, aber ich sehe nur die Palme vor dem Balkon, warum denn ein Schrank, ach nein, das wird das Schlafzimmer, ja, ich würde mich am liebsten gleich hinlegen, auch auf den Boden.
Die Vorbesitzerin sagt, sie werde sich einige Pflanzen mitnehmen, den Rest lasse sie mir da, sie umarmt mich und meint, sie sei froh. "Ich bin auch froh", sage ich und schaue verzückt auf Ziegelsteine.
MM will alles verändern und ich will alles umarmen und meinen Kopf auf die alten Dachschindeln legen.