Donnerstag, 12. Januar 2012

Nicht nur, aber auch

Ich gehe mit den Kindern ins Kino: Sherlock Holmes. Sherlock Holmes liebt Watson, Watson liebt aber auch Sherlock Holmes. Er weiß es nur nicht. Meine Kinder auch nicht. Ich schon. Guy Ritchie auch.

Schon seit Tagen scheint die Sonne. Ist das passend?

Gestern stand noch die dicke Sau beim Nachbarn. Die, die so schön grunzte. Heute ist sie weg. Da fehlen ein paar Schweine bei den Nachbarn. Dafür haben sie ein paar Würste reifen.

Ich koche Kaffee.

Ich bin extrem fleißig.

Ich habe mich seit zwei Tagen nicht über die Kinder aufgeregt.

Ich habe Angst, dass ich alt werde und ein Kreuzzeichen schlage.

In der Nacht träume ich, dass mich ein Monster fest unter den Armen kitzelt. Ich will "Mama!" schreien, aber ich gurgle nur. Das Monster ist die Halloween-Maske vom großen Sohn. Darüber bin ich erleichtert, als ich von meinen Schreiversuchen aufwache.

Dass ich mich nicht aufrege, macht mir auch Angst.

Das Meer ist sehr blau und wir sehen jeden Tag bis zum Stretto di Messina und auch Stromboli plus zwei kleine Inseln. Das heißt, dass es kalt ist. Ist die Sicht immer nur dann klar, wenn es kalt ist?

Der Rallyefahrer sagt: "Ich bin ein Latin Lover!" und grinst. Er trägt jetzt die Hosen so, dass sie aussehen, als hätte er vergessen, sie hochzuziehen. Im Kino ist ein dicker Junge, der die Hosen ebenfalls so trägt, man sieht seine beginnenden Arschbacken. Der Rallyefahrer und ich schauen uns an. Gemein sage ich: "So ist das bei dir auch." "Nein", sagt er gelassen, "ich habe eine Unterhose."

Alle tanzen, nur ich nicht.

Früher wollte ich nach so manchem Kinobesuch aus dem Klofenster eines Cafès in ein anderes Leben flüchten. Heute lache ich mich über Steve Martin kaputt.
Und Sherlock Holmes hat dieselben Verkleidungsmethoden wie Steve Martin als rosaroter Panther. Er tritt als Tapete auf. Danke Guy Ritchie. Nach diesem Film fühle ich mich weniger alt.

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