Dienstag, 23. August 2011

The sea the sea

Von dort, wo ich als Kind war, sieht man nach Ungarn, das ist weit weg, und mit viel Sehnsucht und viel Fantasie sieht man dort das Meer, das war immer schon so. Und weil ich als Kind immer dort war, wo man Ungarn sieht und nicht das Meer, war ich 18, als ich das erste Mal das Meer sah. Das war eine ziemliche Enttäuschung, denn es war flach und bleiern und nicht weit und vielversprechend wie die pannonische Tiefebene.

Die Mutter von einer der Tanzpartnerinnen des Kindes, die lange in Rom gelebt hat, sagt, sie fühle sich erst wohl, wenn sie bei einer gewissen Autobahnabfahrt sich dem Meer nähere. Das geht mir auch so. Dann ist es irgendwann da und man kann tief seufzen.

Von Drogen verstehe ich nicht so wahnsinnig viel, aber dafür von Leidenschaft und das Meer ist eine Mischung aus Leidenschaft und Droge. Man stirbt nicht ohne sie, aber man geht ziemlich in die Knie.

Das Meer tröstet, sagt eine Freundin, die von der Nordsee kommt. Mich nicht. Aber es lässt mich verstummen, was gut für mich ist.

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