Samstag, 27. März 2010

eigentlich alles gar nicht so schlimm

Die Wahl-Ferien der Kinder haben auch Vorteile. Mamma dattilografa schläft morgens lange, auch wenn das Kind, das an Schlultagen morgens nie aus dem Bett kommt, beleidigt und orientierungslos auf dem Bettrand sitzt und behauptet, schlafen mache keinen Spaß. Ich bin unnachgiebig und das Kind in seiner Verzweiflung setzt sich an den Tisch: Dann lerne ich eben, droht es. Es geht um englisch, passt eh.

Auch die Schulschürzen müssen nicht panisch gewaschen werden. Müsste ich nicht selbst bald abreisen, wäre ich vielleicht sogar entspannt. So entspannt, wie ich heute den Bruchteil einer Sekunde auf unserer Baustelle war. Samstags und kein Maurer da. MM tratscht mit den Nachbarn, das ekstatische Gebrüll der Kinder, mit dem sie sofort beginnen, sobald sie in the middle of nowhere aus dem Auto springen, verschwindet, das heißt, die Nachbarkinder haben zum Spiel mit der Playstation eingeladen. Endlich kann ich in Ruhe durchs Haus gehen und mir anschauen, was die so machen um viel Geld.
Es ist schön. Die Wände auch, in Wirklichkeit ist auch der Preis dafür nicht aberwitzig, wir haben einfach weniger erwartet. Oben ist der Estrich aufgetragen, unten steigt man noch über Schläuche, ich stelle mich an den äußersten Rand der Terrasse und genieße den Blick auf den kleinen Hafen. Nebelschwaden verstecken die Berge. Ich schaue auf den Grund des alten Nachbarn, den er MM zum Verkauf angeboten hat. Zu teuer natürlich, aber ich will ihn haben, es ist, als ob er zu unserem Haus gehörte. Ich kenne eine Frau, die im Lotto gewonnen hat, wieso soll mir das nicht auch passieren? Ich höre den Fluss unten rauschen. Ich will hier endlich wohnen.

Einmal, als der Obermaurer noch nicht unser Feind war, sagte er: es stimmt, dass es uns nicht gut geht, wir haben uns nur daran gewöhnt, dass es uns schlecht geht. Ich denke oft an diesen Satz und ich denke, dass wir leider auch unfähig sind, zu erkennen, wenn wir glücklich sind. Oder es nicht haben wollen. Dieses Glück. Ich zum Beispiel bin immer glücklich, wenn ich die Kakaoschalen der Kinder aus dem Geschirrspüler hole. Ich will dieses Glück nicht, aber es passiert aufdringlich und regelmäßig. Ich frage mich auch, ob dieses Gefühl in Herzgegend, das so ist, als würde Sirup in einen Trichter laufen, Liebe ist oder Glück.

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